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Erhöhte Blutzuckerwerte

Neu aufgetretener Diabetes nach Transplantation

Ein neu aufgetretener Diabetes ist eine ernst zu nehmende Komplikation nach einer Transplantation. Ein Diabetes mellitus liegt vor, wenn der morgendliche Nüchtern­ Blutzucker über 126 mg /dl (7 mmol / l) bzw. der Blutzucker zwei Stunden nach einem Belastungstest mit Glukose (OGTT) über 200 mg /dl (11,1 mmol / l) liegt. Der Langzeit­zuckerwert, der sogenannte HbA1c­Wert, gibt zusätzlich Auskunft darüber, wie hoch der Blutzuckerspiegel in den letzten 3 Monaten war. Erhöhte Blutzuckerwerte (Hyper ­glykämie) geben immer Anlass, sofort zu reagieren. Bleibt der Blutzucker über längere Zeit erhöht, kann er insbesondere die kleinen Gefäße in den Augen und den Nieren schädigen. Das gilt auch für die empfindenden Nerven an den Füßen. Zudem kann Diabetes die Lebensdauer des neuen Organs verkürzen.

Die Ursachen erhöhter Blutzuckerwerte sind vielfältig. Übergewicht und Stoffwechselstörungen, aber auch immunsuppressive Medikamente können eine Rolle spielen. Ganz allgemein kommt es bei der Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ 2 in vielen Fällen zu einer Insulinresistenz. Eine Insulinresistenz bedeutet, dass das körpereigene Insulin nicht so wirken kann, wie es sollte. Als Folge kann der Körper auch die Energie liefernden Kohlenhydrate nicht vollständig verwerten. Die Koh len hydrate, die z. B. im morgendlichen Brötchen enthalten sind, können so nur bedingt von den Körperzellen aufgenommen werden und bleiben als Blutzucker in der Blut bahn. Als Folge steigt der Blutzuckerspiegel an. Traurige Tatsache ist, dass fast jeder zweite Patient im Laufe der Jahre nach der Transplantation einen Diabetes mellitus entwickelt. Besonders betroffen sind diejenigen, bei denen bereits ein Familienmitglied an Diabetes mellitus erkrankt ist. Auch Transplantierte im höheren Alter sowie transplantierte Frauen, die während einer Schwangerschaft schon erhöhte Blutzuckerwerte hatten, haben ein erhöhtes Risiko.

Sollten bei Ihnen erhöhte Blutzuckerwerte festgestellt werden, dann denken Sie nicht sofort an eine spezielle Diabetes­Diät. Für Sie sind weiterhin die Empfehlungen für eine gesunde Ernährung ausschlaggebend. Hilfreich ist dabei, die Kohlenhydrate über den Tag zu verteilen, damit nicht plötzlich riesige Mengen an Insulin benötigt werden. 

Richtig essen bei erhöhten Blutzuckerwerten heißt nicht, auf Kohlenhydrate zu verzichten. Das sorgt vielleicht kurzfristig für eine Verbesserung der Blutzuckerwerte. Langfristig schaden Sie Ihrem Körper dadurch, dass Sie Ihren Hunger mit fettreichen Lebensmitteln stillen und so zu viel Fett essen. 

Spezielle Diabetiker­Lebensmittel haben gegenüber herkömmlichen Lebensmitteln keinen herausragenden Vorteil – mit Ausnahme der zuckerfreien Limonade. Normale zuckerhaltige Limonade würde den Blutzucker zu schnell stark ansteigen lassen. Sollten die Blutzuckerwerte nicht besser werden, obwohl Sie abgenommen haben, die Kohlenhydrate gleichmäßig über den Tag verteilt gegessen und sich mehr bewegt haben, dann ist eine medikamentöse Behandlung erforderlich. Ihre Ärztin wird Sie dazu beraten, ob Tabletten und/oder Insulin zur Senkung Ihrer Blutzuckerwerte notwendig sind. Wesentlich ist, dass erhöhte Blutzuckerwerte so optimal wie möglich gesenkt werden, um potentielle Folgeerkrankungen abzuwenden. Falls Sie diesbezüglich Fragen haben, stellen Sie diese bitte unbedingt in Ihrer nächsten Sprechstunde.


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